Kriminalstatistik 2022 für das PP Bonn

Gravierende Steigerungsraten bei den Eigentumsdelikten und der Gewaltkriminalität!

Zu der von der Bonner Polizei heute veröffentlichen Polizeilichen Kriminalstatistik für das letzte Jahr äußert sich der innenpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion und Bonner Landtagsabgeordnete Christos Katzidis wie folgt:

„Der Anstieg der Kriminalitätszahlen kommt für mich nach der Corona-Pandemie und den aktuellen Belastungen nicht überraschend. Allerdings gibt es große Unterschiede zwischen den verschiedenen Deliktsbereichen.

Besonders auffällig sind die hohen Steigerungsraten bei den Eigentumsdelikten. Die höchsten Steigerungsraten sind bei Leistungserschleichung (+200 % ggü. 2021), Tankbetrug (+ 85,9 % ggü. 2021), Ladendiebstahl (59,9 % ggü. 2021) und den Raubdelikten (+ 43 % ggü. 2021) zu verzeichnen. Hier muss die Frage gestellt werden, ob die Teuerungsraten in allen Bereichen eine Mitursache für die Steigerung in diesen Deliktsbereichen sein könnte. Deshalb gilt es jetzt, die Bonner Zahlen mit den Zahlen aus den anderen 46 Kreispolizeibehörden in Nordrhein-Westfalen zu vergleichen und zu prüfen, wie es dort in diesen Deliktsbereichen aussieht. Insbesondere gilt es die Kriminalitätszahlen aus den städtischen Ballungsgebieten mit den ländlichen Bereichen zu vergleichen, um festzustellen, ob es vergleichbare Entwicklungen gibt.

Die erfassten Straftaten bei der Gewaltkriminalität befinden sich mit 1.671 Fällen auf einem 10-Jahres-Hoch. Das zeigt noch mal sehr deutlich die Entwicklung in unserer Gesellschaft, der wir noch entschiedener politisch entgegentreten müssen. Wir müssen hier insbesondere über eine Reform des Strafrechts und vor allem des Strafprozessrechtes diskutieren. Es ist für mich völlig unverständlich, warum zum Beispiel Körperverletzungsdelikte immer noch als Antrags- und Privatklagedelikte eingestuft sind und der Staat keinerlei öffentliches Interesse an der Verfolgung dieser Gewaltdelikte hat und viele dieses Verfahren eingestellt werden. Hier muss die Bundesregierung endlich handeln und Hass, Hetze und Gewalt nicht immer wenn etwas passiert in Reden verurteilen, sondern auch endlich etwas tun!

Die Bekämpfung des Kindesmissbrauchs ist seit dieser Legislaturperiode ein kriminalpolitischer Schwerpunkt unserer Landesregierung. Das spiegelt die aktuelle Arbeit der Bonner Polizei wieder. Hier sind die Zahlen rückläufig und die Aufklärungsquote ist gestiegen. Wir wollen unsere Kinder bestmöglich schützen, diesen Morast weitgehend trocken legen, Sexualstraftäter schnell ermitteln und überführen. Deshalb haben wir 2018 auch das Polizeigesetz geändert. Seitdem können Sexualstraftäter auch elektronische Fußfesseln bekommen, um Opfer besser vor ihnen zu schützen.

Bei der Straßenkriminalität zeigt sich anhand der geringen Aufklärungsquote, wie wichtig die Videobeobachtung an neuralgischen Punkten, wie zum Beispiel Bahnhöfe, Omnibusbahnhöfe, stark frequentierte zentrale Haltestellen und stark frequentierten Plätzen und Wegen ist. 11.080 erfassten Straftaten sind knapp 25 % der Gesamtkriminalität. Und das bei einer Aufklärungsquote von gerade einmal 14,3 %. Hier gibt es dringenden Handlungsbedarf. Bei der Straßenkriminalität kann die Videobeobachtung an neuralgischen Punkten, wie zum Beispiel Bahnhöfe, Omnibusbahnhöfe, stark frequentierte zentrale Haltestellen und stark frequentierten Plätzen und Wegen, ein wichtiges Mittel sein, um auch Straftaten aufzuklären. Dazu gibt es genügend Beispiele und Erkenntnisse. Hier gilt es jetzt zu überprüfen, ob es örtliche Brenn- und Schwerpunkte gibt,“ so Katzidis.

 

Zur PKS 2022 für Bonn geht es hier.